Mar 21, 2008

Neues aus Taiwan

Überblick über die Hintergründe des Konfliktes Taiwan-China im deutschlandfunk.

War die Freude der Taiwaner 1945 wirklich "riesengroß, dass sie endlich (!!!) in den Schoß des Mutterlandes zurückkamen"??? Hab ich da was verpasst?

Ansonsten recht ausgeglichener Beitrag, viele Expertenstimmen.
Länge: 18 Minuten

Und das eindeutige Bekenntnis Steinmeiers, Tibet und Taiwan seien Bestandteil des chinesischen Territoriums, ist eine riesengroße Sauerei!

Mar 20, 2008

Über die psychologische Notwendigkeit der taiwanischen vollen Unabhängigkeit

Weil es mir sehr am Herzen liegt und am Samstag schon auf Taiwan der neue Präsident gewählt und über ein UN-Beitritts-Referendum abgestimmt wird, hier eine Antwort-Email an einen Freund, der überlegt, dort zu studieren.

Es geht um die Frag, ob Taiwan unabhängig sein sollte oder nicht, und warum.

Dies ist mein Herzblut, ich hoffe, damit einige Herzen erweichen zu können... :)

Natürlich, die Mehrheit der Taiwaner denkt wahrscheinlich wie du, denkt Sicherheit:
Warum den status quo aufs Spiel setzen, wo sich damit doch so fein Geld verdienen lässt? Anders formuliert: Aus Angst, Desinteresse oder der Hoffnung darauf, dass sich schon nichts ändern wird, gehen sie nicht bis zum äußersten, sondern nur den halben Weg - nicht warm und nicht kalt, nicht Fisch und nicht Fleisch, wie wir sagen würden. Was als Wahren der "Mitte" im Chinesischen aber durchaus veritable Option ist.

Ich sehe das Problem vor allem als eines psychologischer Art. Hast du schon einmal überlegt, welche Legitimationslücken einer Demokratie erwachsen, die rein wirtschaftlichen Interessen hintangestellt wird?
Einer Demokratie zumal, die aus sich selbst heraus originiert und dennoch weltweit kein eindeutiges Bekenntnis, keine eindeutige Anerkennung von den anderen demokratischen Teilnehmern unserer internationalen Sorgenrunde findet - dass vielmehr Kontakte mit ihr verheimlicht werden/ halblegal geführt werden, so als schäme man sich dafür...
Und wenn dies alles auch noch zugunsten einer autoritären Herrschaft, nur aufgrund wirtschaftlicher Erwägungen geschieht?!

- Diese Demokratie wird ihrer Dringlichkeit, ihrer Heiligkeit beraubt - von innen wie von außen. Von außen ausgehöhlt. Sie wird für bare Münze genommen und in der Reihe von Prioritäten immer wieder und immer weiter nach hinten delegiert (zuerst kommt der Wohlstand "für alle" - natürlich nicht gleichmäßig, weswegen das eben immer mehr Zeit in Anspruch nimmt - das ist ja eine Endlosspirale, weil IMMER irgendjemand reicher ist; Wohlstand und Geldverdienen), bis... - ja, bis sie irgendwann irgendwohin verschwunden ist, und keiner hat etwas gemerkt oder auch nur etwas dagegen...

Von außen wird den Taiwanern vorgemacht, dass ihre Demokratie zwar schön und gut, gegen Chinas wirtschaftliches Potential aber nur zweitrangig ist. Kein idealistischer Fürsprecher wagt es sich mit China zu verscherzen, ins Hintertreffen zu geraten, indem er gegen solche moralische Doppelzüngigkeit aufsteht. In Taiwan wird die Frage nach Unabhängigkeit verdrängt und aufgeschoben - was die Möglichkeit einschließt, sich wieder zu vereinigen - wenn China "sich demokratisieren würde". Wozu es ganz sicher in den nächsten 50 Jahren kommen wird - zu einer zwanghaften Einverleibung Taiwans jedoch vielleicht schon, wenn lauter Duckmäuser in der UN sich von den Einflüsterungen ihrer von der Dollarsucht gezeichneten und sich in jede Spur von Geld verkrallenden WIrtschaftskanaillen leiten lassen.
Ich sage das vor dem bezeichnenden Hintergrund der gegenwärtigen Unruhen in Tibet, während welcher - ohne auf Details einzugehen, weil wir die nicht objektiv erfahren - die Grenzen der Toleranz Chinas, wie auch der Blauäugigkeit jener Apologeten, die ein solches autoritäres System schon als Alternative zur westlichen Demokratie sehen, für den Blindesten offensichtlich werden. Ich möchte nie und unter keinen Umständen einer solchen Diktatur ausgeliefert sein, die mein Leben bis zu dem Punkt kontrolliert, wo sie entscheidet, welche Internetseite ich besuchen darf.

Weißt du, was diese Situation für Taiwan verheißt?
- Eine Abwertung seiner Demokratie, und daraus folgend Perspektivlosigkeit, Politikverdrossenheit, Dekadenz. Machtgebaren, Ringen um EInfluss und ökonomische Ziele kommen vor sozialen und gesellschaftlichem Zusammenhalt, da finanzielle Werte (individualistisch, kalt) über demokratische (gemeinschaftlich, heiß) erhoben werden.
Und das müsste dir als Philosophiestudenten zu denken geben...
Erste Tendenzen sind erkennbar...


Von außen sind die Taiwaner gegenwärtig mehr oder weniger zur Akzeptanz ihrer Lage gezwungen - "was bleibt ihnen anderes übrig?" - und damit ihrer freien Selbstbestimmung beraubt! Für mich ist das ein nicht hinnehmbarer Zustand!
Und aus welchen Gründen geschieht dies?!

Zum Argument "chinesischer Kulturraum": Eine distinkte taiwanische Kultur und Identität ist definitiv vorhanden, da Taiwan insgesamt etwa 250 Jahre chinesisch war, 50 japanisch, vor dem 17. Jahrhundert nur sich selbst überlassen, und seit knapp 60 Jahren selbständig ist. Es war NIE Teil der VR China und ist infolge dessen verschont geblieben von "Großem SPrung nach vorn", Mao'scher Massenmobilisierung, Kulturrevolution und den damit einhergehenden Verletzungen an Volk und Kultur.
Auf Taiwan hat sich im Verlauf dieser 60 Jahre seit 1949 und insbesondere seit den 1990er Jahren eine ganz eigenständige, vom Festland definitiv verschiedene Kultur herausgebildet, zu deren Konsens u.a. ein gewachsenes Demokratieverständnis gehört. Der Anspruch der VR auf die Insel mutet daher lächerlich an. Ein Verlust taiwanischer Selbständigkeit wäre ein weiterer herber Schlag gegen die Hoffnung der liberalen Demokratien auf eine freie Welt im 21. Jahrhundert - zu dem sie dann selbst aus Profitgier auch noch beigetragen hätten.

Darum muss die Demokratie Taiwans geschützt werden, und das beste Mittel hierfür ist nunmal die international anerkannte und rechtsgültige Unabhängigkeit. Denn sie verheißt Stabilität, verschafft Sicherheit im Gegensatz zum labilen status quo, unter dem sich das demokratische Bewusstsein Taiwans aus Angst und der Unsicherheit ob des Bestehens der eigenen Existenz nicht völlig frei entfalten kann.

Taiwan geht es sprichwörtlich wie dem kleinen gallischen Dorf, das von Römern umstellt war. Ein Zaubertrank ist nicht zur Hand, dennoch müssen die Taiwaner ihrer Angst begegnen und sich auflehnen, wollen sie weiter bestehen und in einer Demokratie leben. Scheinbar ist keiner da, der den Dörflern in ihrer Ausweglosigkeit beistehen könnte, doch - zuerst muss man beweisen, dass man überhaupt zu kämpfen gewillt ist. Die Mitsteiter wagen sich dann aus Wäldern hervor, in denen man sie nicht vermutet hätte und aus Richtungen, die auf die man nicht gehofft hatte.

Liebe Grüße in die Welt, die ich liebe

Jacob

Mar 17, 2008

Support UN Membership for Taiwan Petition

You can sign a petition supporting UN membership for Taiwan at this place.
This is a letter by the chairman of German Bundestag's Berlin-Taipei parliamentary amity circle, Wilhelm Josef Sebastian, to the UN General Secretary supporting Taiwan's UN entry bid.

I made the following comment on signing the petition for UN membership:

I fully support Taiwan to regain its rightful place at the United Nations. In my opinion, the international community must not exclude a democratic country as vital and distinguishably sovereign as Taiwan, above all not for economic reason. The UN goals of democratisation and liberation ought not succumb to the veto of one single security council member! The Taiwanese people have all rights in the world to self-determination.

Mar 16, 2008

Taiwan in the media

Media surfin' Taiwan...

In German:

Das Datum für die Präsidentschaftswahlen nähert sich mit Riesenschritten: Nächsten Samstag, am 22.März 2008, ist es schon so weit.
Und während ich noch auf der Buchmesse am Stand der Taipeh-Vertretung über Ängste und Folgen ob der durch die KMT bei den Parlamentswahlen erreichten 2/3-Mehrheit und der Möglichkeit eines gleichzeitigen Sieges der KMT bei den Präsidentschaftswahlen unterhielt, waren andere nicht weniger aktiv.

Auf arte lief am 15. März eine 10 min-Doku über die Wünsche für eine UN-Aufnahme Taiwans, im Deutschlandfunk ebenfalls ein facettenreicher Beitrag über die taiwanische Suche nach einer eigenen Identität. Beide sehr empfehlenswert; zum dlf-Beitrag gelangt ihr hier, die Zeiten der nochmaligen Ausstrahlung der arte-Doku erfährt man an dieser Stelle.

Insgesamt lässt sich feststellen, dass es in den letzten Jahren zu einer intensiven Neuorientierung vor allem der jungen Taiwaner gekommen ist, die sich in der Mehrzahl als distinkt "taiwanisch" betrachten und nicht als Teil Chinas. Ein Problem, das ich sehe, ist, dass Angst vor einer Veränderung des bzw. Zufriedenheit mit dem status quo herrscht - die gegenwärtige Situation mit Demokratie und Freiheit wird als unveränderlich gegeben betrachtet. Problematisch daran ist, dass der Jugend ein politischer Antrieb und gewissermaßen auch eine Perspektive fehlt. Nur so konnte es passieren (neben der Reform des Wahlsystems), dass einer Partei ein für eine ausgeglichene Demokratie bedenkliches Stimmenvolumen gegeben wurde, während sich kleine Parteien nicht genügend Gehör verschaffen konnten oder sich als Alternative zu empfehlen wussten. Hier besteht dringend Handlungsbedarf.
Denn Taiwan ist nach Freedom House die freieste Demokratie ganz Asiens, und das bereits zum dritten Jahr in Folge. Noch beeindruckender wird die demokratische Entwicklung Taiwans, wenn man sich die Veränderung im Freedom House Ranking von den 70er Jahren bis heute anschaut.
UN für Taiwan!


Informations in English:

Here you find a lot of material on the Presidential elections next week, such as a presentation of the candidates, an overview of the latest buzz etc. (official site)

The change in attitudes towards a distinct Taiwanese identity can be viewed in a recent poll published on Taiwan Headlines: according to the source, somewhat around 80 to 90+ % of those being interviewed were in favour of Taiwan applying for UN membership. 79% of those asked thought it should did so under the name "Taiwan", more than 60% held the view that Taiwan is a sovereign nation.
This is great news for the referenda which are going to be held at the same time as the Presidential election - for the first time, one of them stands a chance to pass! I cannot stress enough the importance that Taiwanese people signal their wish to be part of the international community - no matter how likely a PR veto will prohibit Taiwan entering the UN at last.

In here, of particular significance is to show nations around the world how much Taiwan wishes to be handled as a fully matured partner worth being treated equally!
Stating my case here, I don't favour any of the two Presidential candidates (I have no chance to partake in the voting anyway), but I do want to give an urgent call for making the referendum pass!

Good luck!

Mar 14, 2008

Bemerkungen zu Tibet und Taiwan


Von den Protesten gegen die chinesische Besetzung in Tibet habt ihr sicherlich erfahren.
Als Antwort auf einen Zeit Online-Artikel von Ruth Kirchner dazu und darauf folgende Kommentare veröffentliche ich dieses Statement, inklusive einer kurzen Einschätzung der Unterschiede in den Situationen Tibets und Taiwans, die beide dem Machtgebahren Pekings ausgeliefert sind:


Warum soll es eine Schande sein, Radio Free Asia zu zitieren?
Es ist schließlich auch keine Schande, für gewöhnlich die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua zu bringen...
(Eine Reaktion auf den Kommentar:

Einseitige Berichterstattung

Dieser Bericht ist eine Schande für diese Zeitung, denn der Author beruft sich im Wesentlichen auf zwei Quellen:

Radio Free Asia(ideologischer Radiobomber aus Washongton D.C.) und

Das Tibetische Zentrum für Menschenrechte und Demokratie (TCHRD), welches von National Endowment for Democracy (NED) massiv unterstützt wird.

Objektiver Journalismus mit freundlicher Unterstützung von den USA... )



Guter Journalismus findet eben auch in ethischer Verantwortung vor dem eigenen Gewissen statt, eine "Objektivität" ist bei einem Thema so heiß wie diesem gleich so gut wie überhaupt nicht wahrbar. Nach unseren Maßstäben ist die VR China jedenfalls ein autoritärer, nicht-demokratischer Staat, und indem wir unsere hehren demokratischen Ideale wahren wollen heißt das auch, demokratische Gruppierungen und speziell das Selbstbestimmungsrecht der Völker zu unterstützen.
Es is eine Schande, dass dieses zugunsten wirtschaftlicher Vorteile mit Füßen getreten wird!
Insofern kann ich alezzos höchst abwertende Einschätzung weder teilen noch nachvollziehen. Es ist nur recht und billig, dass politische Organisationen finanziell unterstützt werden, auch wenn das Geld aus den USA stammt - die VR finanziert ja ebenfalls massenhaft Propagandastudios.

Dank auch an Konrad Hao für seine Einschätzung.
Die Situationen Tibets und Taiwans unterscheiden sich jedoch in einem Punkte gravierend:
Bei den tibetischen Unruhen handelt es sich um innerstaatliche Angelegenheiten (so bitter das ist), ein Eingriff von außen ist also ohne weiteres weder zu rechtfertigen noch zu ermöglichen. Taiwan, oder richtiger die Republik China, hingegen ist ein souveräner Staat und hat der VR niemals formal, auch nicht formal unterstanden. Die VR hat absolut kein moralisch verhandelbares Recht, sich in die inneren Angelegenheiten Taiwans einzumischen - etwa, was eine formelle Unabhängigkeitserklärung betrifft. (Das Anti-Sezessionsgesetz von vor drei Jahren rechtfertigt auch den Einsatz von militärischer Gewalt durch die chinesische Regierung im Falle von Unruhen und "Abspaltungstendenzen" Tibets und Taiwans - ein Schlag ins Gesicht der faktischen staatlichen Souveränität Taiwans.)

Das Festhalten der Bundesregierung an der Ein-China-Politik und die jüngsten Aussagen Steinmeiers zeugen jedoch leider von einer rein ökonomisch diktierten, einseitigen und kurzsichtigen Politik und sind mit der beständigen Abmahnung Chinas ob seiner gravierenden Menschenrechtsverletzungen (die es natürlich gibt!) guten Gewissens nicht vereinbar, degradieren die Menschenrechtsthematik zu bloßen Worthülsen ohne konkrete Handlungsbasis. Dies ist eine moralisch verkommene und verlorene Politik und durch keine wirtschaftlichen Vorteile der Welt zu rechtfertigen!

Vorhin habe ich mich mit einem Taiwaner über seine Jugend und der "Weißen Terror", den er selbst erlebt hat, gesprochen. Eine ähnliche Situation kennen wir Ostdeutschen noch aus eigener Erfahrung, und wir waren (und sind) uns einig, so einig wie man sich nur sein kann, in dem einen: Nie, nie wieder soll so etwas passieren!

Um es zu verhindern, sind mir viele politische Mittel recht, - eine Politik aber, die stillschweigend eine ebensolche Diktatur stützt, macht sich mitschuldig an all denen (größtenteils Unschuldigen), die der Willkürherrschaft zum Opfer fallen!


Das sollte unseren ("Real-")Politikern zu denken geben, und nicht als Kollateralschaden wirtschaftlicher Gelüste enden. Mit welchem Recht verlangen wir Demokratie und Menschenrechte für unseresgleichen und können dabei übersehen, dass sie anderswo mit Füßen getreten werden bzw. im taiwanischen Fall (laut Freedom House seit drei Jahren die freieste Demokratie Asiens - was mancher wieder eine "tendenziöse", von Amerika finanzierte Stiftung nennen mag) eine blühende, stetig im Entwickeln begriffene Demokratie durch eine kommenden "Roten Riesen" fatal in ihrer Existenz bedroht wird. Von den Auswirkungen, die beständige militärische Bedrohung (und damit Einflussnahme) auf die Psychologie eines demokratischen Landes, das dazu nicht von demokratischen "Brüdern" geschützt wird, soll hier gar nicht erst weiter gesprochen werden...

Nicht nur müssen Tibet & Taiwan endlich frei werden dürfen, nein, China selbst muss den entscheidenden Schritt zur Freiheit wagen!
Vor allem muss das Bewusstsein, dass dies durchaus möglich ist, endlich weitere Verbreitung finden und darf nicht fortwährund in kurzfristig gewinnorientierten ökonomisch-politischen Maximen unterminiert werden - ich sage all dieses aus Liebe und Respekt zu China und seiner Kultur.

Mar 5, 2008

Record of the Week - Music of an Era


here's my playlist for this week so far:

1. Okkervil River - Black Sheep Boy (2005)

Beautiful songs, lined up one after another. A lot like Bright Eyes, but... better?
They have a newer record (The Stage Names), I still like this one better. Emotional, at times melancholic, at times angry, love-sick, embittered or hopeful, and all of this with a constant slight touch of an atmosphere that brings back nostalgic reminiscences from Death Cab for Cutie, the Weakerthans, Desaparecidos, Cursive, and the like.

Must-listen-to: #2 - For Real, #8 The Latest Toughs


2. Comeback Kid - Broadcasting (2007)

Hits! Hits! Hits! Bursting of energy and with a heavy-handed production, this one makes you wanna raise your fist, smash your chair right beneath you writing all this shit and get out there, make revolution! Somewhere in between Hardcore and Punk with Attitude. This is the shit!

Must-listen-to: #2 - Broadcasting, #5 - Industry Standards


3. Mars Volta - Bedlam in Goliath (2008)

Weird, crazy, exaggerated, but easy-listening compared to the latest Mars Volta oeuvre. And: more Rock! Exactly what we have waited for! Prog-Rock at its finest, plenty of well-chosen electronic effects and unusual instruments (the clarinet solo at 4:00, Song#1, pipes in #7), some nice guitar solos, rhythm changes en masse (and a Rage Against the Machine rip off riff in #5!), but somehow at times I miss these latin american, tango and bossa escapades. Once you're into it, you're lost, I promise. One great comeback! (Except for that awful piece of Metallica-esque insanity in the beginning of Tourniquet Man, Song #6.)

Must-listen-to: #2 - Metatron, #5 - Goliath, #10 - Ouroborous


4. What Price, Wonderland - Feel, Express, Share, Aid 7'' (2005)

Emo! Or call it Screamo. Call it what you will. It is what it is, good honest 90s emotional hardcore. I like the vocals and the low-loud level dynamics. "We are all guilty"

Listen to: #3 - Conversation with Morality, #4 - Bearfighter


5. Diane Reeves - Good Night, and Good Luck Soundtrack (2005)

Great swinging 50s feeling! A wonderfully expressive, bosomy, versatile, smokey, dark voice. Just makes you wanna look for a partner and enter that dance floor ;)

Listen to: #4 - Too Close For Comfort, #9 - Solitude, and whichever you like


6. Sdnmt - The Goal is to Make the Animals Happy (2007)

Wonderful post rock record from Berlin, Germany. Atmospheric, picturesque, harmony-driven, spacious, melodies that tend to without you reckoning with it attach to your brain cells and build well-crafted temples of pure sensual lust in there. That band has to be known much wider around!

Must-listen-to: everything you get a grip on


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Mar 3, 2008

Jay and Silent Mo - ein Blog, den die Welt noch nicht gesehen hat


Wie vor kurzem bereits angekündigt, hat ein weiteres Baby die unendlich weite Welt der Bits & Frames erblickt und macht sich tatkräftig daran, ihr ordentlich einzuheizen.

Was wir, Jay and Silent Mo, ausprobieren wollen, ist die Fusion zweier idealistischer Geister auf Augenhöhe und der gleichen Plattform. Was bisher nur in Form von email-Austausch stattfand, werden wir auf der große Bühne des öffentlichen Interesses vorführen. Beteiligen daran darf sich jeder, der den verständlichen Drang danach verspürt ;) - wir bitten geradezu darum!

Wir - das sind Moritz und ich, ein Philosoph und ein Taugenichts. Diese beiden teilen einen Großteil ihrer Ansichten, zu einem Streitgespräch wird es also nicht so leicht werden - es sei denn, ihr macht es daraus!
Das Bloggen wird ja erst in dem Moment spannend, in dem Dritte sich daran beteiligen und man als Autor also bemerkt, dass das eigenhändig Geschaffene auf Resonanz stößt!

Ich werde hier selbstverständlich weiterschreiben. Doch kann es sein, dass mir Blog Nr. 2 (oder Parallel-Blog, oder Hauptblog, oder Superblog) ein wenig die Puste rauben wird. Das wiederum hängt ebenfalls zu einem nicht geringen Teil von der hoch verehrten Leserschaft ab...


Und nun... Vorhang auf, Manege frei für einen ersten Vorgeschmack auf "Jay and Silent Mo", Auszug einer meiner emails an Silent Mo:



Namaste, Mitstreiter!


Eine "Innenansicht der gebeutelten afrikanischen Seele" könnte ich es überschreiben.
Das wäre idiotisch.
Unmenschlich.
Verwerflich.
Aber es wird gemacht.

Wenn wir nach den Ursachen und Umständen der politischen Dauerkrise des subsaharischen Afrika Ausschau halten, kommen wir um eine grobe Einteilung in zwei Problemfelder nicht herum.
Ich würde sie vorläufig als "innere" und "äußere" Faktoren bezeichnen.


Was "außen" bedeutet, liegt auf der Hand. Das politische Afrika schwebt nicht im luftleeren Raum, ebensowenig wie seine Geographie von einer sogenannt "Ersten Welt" abgetrennt wäre. Aufgrund seines Resourcenreichtums ist es vielmehr Gegenstand verschiedenster Interessen anderer Staaten oder sonstig organisierter Vereine.
Das ist die eine Seite des Problems: Welche Rolle spielen Akteure von außerhalb des "schwarzen" Kontinentes? Inwiefern lässt sich an innerafrikanischer Politik der Stempelabdruck äußerer Einflusse und Machenschaften ablesen?
Das ist ein gleichzeitig leichtes und teuflisch schweres Unterfangen, weil sich das Augenmerk auf so viele Ebenen richten muss, von denen einige perfekt einsehbar sind, andere wiederum wohl nur den unmittelbar Beteiligten bekannt - und vielleicht auch dann nur in Details.
Unterhalb der offiziell zwischenstaatlichen gibt es ja noch diverse halblegale, illegale oder vollkommen verschwiegene Ebenen.

Beispiel Waffen: Es gibt eine Reihe deutscher Unternehmen, die mit Waffentechnologie gutes Geld verdient. Natürlich nicht in direkten Geschäften mit afrikanischen Diktatoren. Aber vielleicht mit ukrainischen Paramilitärs. Welche eventuell "Aufträge" in afrikanischen Krisenregionen unternehmen.
Man fragt: Woher kommt denn das ganze Kriegsgerät? Gewiss nicht von hier, oder?
Der Genozid von Rwanda 1994 ist zum großen Teil mit Macheten aus chinesischer Produktion ausgeführt worden. Selbst wenn die chinesische Regierung sie nicht direkt dorthin verkauft hat, kann ich mir nur schwer vorstellen, dass sie von den Geschäften gar nichts gewusst hat. Das Ausland (bzw. eigentlich müsste man sagen, Unternehmen aus dem Ausland) verdienen aber nicht allein an Waffenverkäufen. Sie bekommen im AUstausch auch teure Rohstoffe zu einem Spottpreis.

Da ist es nur natürlich, dass sie an einem Fortführen der Kämpfe in rohstoffreichen Gebieten interessiert sind. Denn neben einem beständigen Bedarf an Waffen sichert die instabile Lage mit wechselnden Machthabern auch die Inoffizialität und das Nebulöse der Geschäfte. Was in meinen Augen wesentliches Merkmal und ein Grund für die Erfolgsgeschichte solcher Transaktionen ist.