Nov 27, 2006

eine lustige Sache für Leute mit Stahlwolle am Sack oder solche, die handfeste Tatsachen brauchen, um oben genanntes zu beweisen:

http://quizfarm.com/test.php?q_id=63911



mein score:


You scored as Hardcore.

Hardcore


81%

Alternative


56%

Indie


50%

Emo


50%

Screamo


38%

Classic Rock


19%

Metal


13%

What Type Of Rock Are You
created with QuizFarm.com

Nov 4, 2006

poetry#5

My feet are still traversing these streets

(Passing the same street again)


What would it matter –

I´d show regret, and said:

I never wanted anything of this to happen

Said that and would actually believe the words

Or believe I knew what I wanted to say

But what do you care words?


So I go on as if it were yesterday

Dangling in the streetlights

Dancing on my conscience´ corpses

Dices only roll me bad luck

As Russian Roulette would

If I ever dared to quite try that


I need something more

I look for insights

Who´ll ever be waiting there for me

If not even you

What is there I can rely on

If I passed that flask


So I walk on

And stay here or there for a while

To not forget that it is solitude that strays first

I´ll walk those precepts for years

Until they all get the same to me


I would walk them with you, no doubt

If you only would still know me by then

I can´t be sure of that, though I been sure to know you

I won´t be sure of anything anymore

Well, I can´t depend on you

And I know all of that


But I know many things that I know

Like empty phrases do

They don´t appear real to me

And you gave me that feeling

The feeling I miss since then

A feeling real


So I will walk this street

Carrying you on my heart

You´re weighing hard on my hand and shoulder

I will stop from time to time, for a sigh

And then I will stand right here, see that river?

And wait for you until the morning dawns


(October 2005)

Nov 1, 2006

... und das Leben ging weiter

Liebe Kundigen der deutschen Sprache,


(die mir in immer weitere Ferne zu rücken scheint... hier wäre ein geeigneter Anknüpfungspunkt, die Bedeutung von Sprache und ihren Einfluss auf unseren Bewusstseinszustand zu kontemplieren, das würde allerdings lediglich etwa 10% der versammelten Zuhörerschaft im Entferntesten interessieren - so hier nicht sowieso alle an meinen Lippen kleben...)

Taiwan hat mein Selbstbewusstsein auf seltsame Art und Weise auf eine Probe gestellt. Nicht, dass es ernsthaft in Frage gestellt worden wäre (was hierfür passieren müsste, ist bisher undenkbar, hehe). Nein, eher in einer subtilen Weise.
Was bin ich wirklich? wieviel bin ich?
Das mag an der fremden Kultur liegen, die dir nicht immer ihr Gesicht von innen nach außen kehrt - um ehrlich zu sein, geschieht dies äußerst selten. Es geht so sehr um Höflichkeit und Formalität! So würde dich ein Ostasiate niemals aus deinem Zimmer hinauskomplimentieren, solltest du ihm auf die Nerven fallen. Nein, es ist immer "kein Problem".
Im Allgemeinen sind die Taiwanesen sehr daran interessiert, wer du eigentlich bist. Das gilt für Männer wie Frauen gleichermaßen, was ein wenig irritierend ist, wenn einem die Jungs vorhalten, dass man wirklich ein gutaussehender Kerl sei (Exotenbonus! Das soll schon heißen, dass hier mit zweierlei Maß gemessen wird, ich bin mir über mein AUssehen im Klaren, keine Angst - nur kann man hier aus dem Vorhandenen mehr schöpfen, wenn man will :) Speziell die Frauen... Mit ihren Blicken sind sie hundertprozentig dabei, doch wenn es ans reden geht, ziehen sie sich schnell in Verständigungslücken zurück. Außerdem gibt es hier einen nervigen Kumpanen namens Stolz, der furchtbar häufig dazwischenstolziert. Denn den taiwanischen Mädels, die viel auf sich und ihr Aussehen halten, gilt ihr Stolz viel. So können sie an einem Tag eine - in meinen Augen - schrecklich nette Unterhaltung führen, nur um einen am nächsten Tag vollends zu ignorieren. Bisher hatte ich nicht gelernt, mit diesem Stolz umzugehen, bzw. mir selbst so etwas wie eine hoch sitzende Nase (im übertragenden Sinne!) anzueignen, es war schlicht nicht vonnöten. Doch hier ist der Flirt ein ungleich seriösereres Geschäft. Eben weil die Etikette, die Bedeutung des Äußeren dazu kommt und dem Ganzen eine schwangere Tiefe verleiht, die es schwer macht, einfache Konversation zu betreiben. Das ist natrülich nicht in jedem Fall so. Jedoch speziell, wenn es um Ausländer geht. Denn natürlich leben die Taiwanesen nicht in einer Porzellanschüssel. Und sie sehen, wie sich Ausländer mitunter aufführen - wie Überreste einer alten kolonialen Oberkaste. So sind die Emotionen oft von Schablonenhand vorgefertigt, und es entsteht eine seltsame Mischung aus Respekt, Angst und Abscheu. Relativ viele Menschen mögen Amerikaner nicht besonders, und nach meinem ersten (und bisher einzigem) Clubbesuch kann ich verstehen, warum. Gebt den Wachhunden der Partyhölle keinen Alkohol! Oder sie werden an unschuldige weibliche Wesen herantreten und ohne Vorwarnung anfragen, ob sie denn sofortigem Geschlechtsverkehr etwaig abgeneigt wären...

Ja, ich lebe in Taiwan. Mittlerweile ist es uns zur Gewohnheit geworden, jeden Mittag an einer für diesen Zweck günstigen Stelle damit zu verbringen, die nun seltener werdenden Röcke zu begutachten. Was mir als in diesen Dingen gänzlich ungeübtem Kerl nie eingefallen wäre, wären da nicht meine mit 5 oder mehr JAhren Erfahrung in Taiwan gesegneten Kollegen. Mein Verständnishorizont, warum so viele Europäer (oder Amerikaner, meinetwegen) für chinesische Frauen "fallen", um mal das englische Äquivalent direkt zu übersetzen und garantiert falsch anzuwenden, hat sich erweitert. Es ist eine andere Kultur, und Kulturen sind schwer zu beschreiben, sie sind nur zu erleben. Erleben ist schließlich zu einem nicht geringen Teil auch Genießen. Diesen Teil haben wir also auch.

Vor nicht allzulanger Zeit wurde ich Zeuge einer chinesischen Hochzeit. Doch für diese Geschichte muss ich einigermaßen tief in die Trickkiste der Vergangeheit greifen.
Alles beginnt mit meiner Freundschaft mit Jason, meinem amerikanischen Kommilitonen, der seit 5 Jahren in Taiwan lebt, Freundin, Auto und Wohnung hat, und gerade seinen Job gekündigt, um Chinesisch zu lernen, und mit Marlon, einem Musiker und Produzenten aus der Trinidad, der sich seit 11 Jahren in Asien herumtreibt, mit einigen wenigen fürstlich entlohnten (im WAHRSTEN Sinne des Wortes) Auftritten seiner Bands in Sultanaten oder 5-Sterne-Hotels im Jahr seinen Lebensunterhalt verdient, wenn er nciht die Songs für ein Hitalbum auf den Philippinen schreibt. Nun, sein temporäres Ziel scheint zu sein, Taiwan für mich unabkömmlich zu machen. Das heißt, er sorgt sich rührend darum, mir einen Gutteil der hiesigen Kultur vertraut zu machen. Dazu lud er mich häufig zu sich nach Taoyuan (etwa 30 Kilometer von Taipei) ein, mit seiner Freundin, die nebenbei gesagt ein TV-Star ist, gutes Essen zu essen, mit den alten Leuten unten im Haus eine Teezeremonie mit anschließender Schnapsorgie abzuhalten, oder eben mich auf diese Veranstaltung mitzunehmen, auf der er mit seiner Freundin singen sollte und die sich als Hochzeit entpuppte.
Die Hochzeitsgesellschaft war riesig groß, es wurde extra ein Restaurant angemietet, in dem dann eine private Karaoke-Party abgehalten werden konnte. Generell ging es primär ums Essen, und allein für die Auftritte der TV-Stars musste wohl ein hübsches Sümmchen hingelegt werden. Sehr einprägsam war auch, die Reaktionen der Gäste, vor allem der Kinder, auf die Anwesenheit eines Schwarzen zu sehen. Wir würden es wohl als ungeniertes Starren bezeichnen.
Eine gewisse Aufmerksamkeit wird wohl auch mir zuteil, doch nehme ich das mittlerweile fast als selbstverständlich hin, wobei ich nur hoffe, dass sowas nicht den Charakter verdirbt. Back in sweet home wird es nämlich nicht mehr so sein... Jedenfalls stellte das meine Kommilitonin aus Indonesien ganz entrüstet fest: "Ey, they´re staring at you!"
Noch was zum THema Frauen (das hoffentlich njciht den gesamten Inhalt dieser ohnehin wieder viel zu umständlichen mail einnimmt!): Die Sorte, von der es hier wimmelt, scheint nur langsam zu altern. Manchmal ist es schwer möglich, ihr Alter zu erraten. Eine Freundin der Freundin meines Freundes schätzte ich unsicher auf 25, doch ging sie auf die 40 zu. Seitdem setze ich lieber höher an...

Es gab eine Phase, in der ich nicht wusste, wo ich eigentlich bin oder wo ich hinsoll, im besonderen in der Woche, nachdem mir Thomas eine dieser unendlich tragischen, die Situation in einem Moment ändernden Nachrichten übermittelte, die den gesamten Grund erschüttern ließ, auf dem dieses junge Gebäude Taiwan für mich erbaut ist. Dennoch fühle ich mich hier und jetzt, es ist genau der richtige Ort, um zu sein, um ich zu sein, um von Deutschland zu entspannen. Die Welt ist klein, aber wir sind noch viel kleiner. Und letztlich sind Menschen überall Menschen, im Grunde ihres Herzens teilen sie dasselbe Erbe und hat man dies erkannt, lässt es sich an jedem Ort dieser Welt leben, mit einem offenen Herz und Geist, und lernen, die Welt zu entdecken.
Mein gewachsenes Selbstbewusstsein rührt auch von meinem sicherer werdenden Gebrauch der chinesischen Sprache dar. Mag am Anfang alles zu schnell und gleich klingen, fühlt man sich nunmehr mittendrin. Für erste Freundschaften ist das mehr als genug, bei speziellen Themen gibt es dennoch nur eines: zuhören und lernen. Das Lernen sollte einen zumindest Demut empfinden lassen, angesichts der Komplexität und Genialität hinter dem Konstrukt. Da sind nicht nur europäische, germanische oder romanische, oder wie auch immer geartete, Sprachen, sondern komplett verschiedene Denksysteme! Am spannendsten ist wohl, herauszufinden, wie diese Sprachsysteme das Denken der Menschen und letzlich ihr Leben beeinflussen. Es gibt kaum etwas, in dem man sich mehr verlieren könnte. Man verliert ein wenig den sicheren Halt unter den eigenen Füßen, wenn das eigene Denksystem an Allgemeingültigkeit abzunehmen beginnt, doch ist man darüber hinaus offen und interessiert, anderes aufzunehmen, lassen sich Kombinationen entdecken, die unserer Welt viel geben können.
Asien ist ja nicht nur Markt oder Konsument oder Produzent, worauf bei uns leider viel zu sehr wert gelegt wird. Wer nicht versteht, worum es geht, wird nicht verstehen, warum er eigentlich seine Allmacht aus den Händen gegeben hat... Ich kann mir wieder nicht verkneifen, einen Seitenhieb auf Schlachtengänger à la "Krieg der Kulturen"-Huntington zu landen. Wer nicht verstehen will, wird nicht verstehen. Und wer die Vergangenheit zur Zukunft machen will, hat beide verspielt. (Das musste auch Tom Cruise als letzter Samurai einsehen, allem Heroismus zum Trotz ;) - Das Leben ist kein heroischer Kampf, zumindest nicht für mich. Kämpfer, die nicht dem SChwert zum Opfer fallen, werden von ihrer Hoffnungslosigkeit niedergestreckt.

So viel zum poetischen Teil, haha.
Ja, ich habe auch Kultur im weiteren Sinne gesehen. Chinesische traditionelle Musik und diese bei uns so viel Bewunderung hervorrufenden akrobatischen Tänze, Theaterspiele in volksreligiösen Tempeln, Straßenparaden. Das Besondere an Taiwan ist dabei seine Freiheit und sein Mix aus verschiedenen Stilen, dank Einwanderern aus Südchina, später aus Nordchina, 50 Jahren japanischer Vorherrschaft (der verdanken wir das hervorragende Teppanyaki und Sushimi!), und seit fast 60 Jahren Öffnung der westlichen Kultur hin. Es gab keine Kulturrevolution, und so finden sich kleine Tempel mitten zwischen modernen Mehrstöckern. Typisch für die Architektur Taipeis ist, das die meisten Häuser erst im 20. Jahrhundert erbaut wurden, als die Stadt rasant wuchs, so dass heute kaum noch Unterschiede zwischen der einzelnen umliegenden Städten auszumachen sind.

Soweit zur Aufarbeitung der Vergangenheit. Ich werde demnächst Bilder aus der näheren Vergangenheit hochladen, same place as before.

Damit ist der Durst nach Informationen aus Fernost hoffentlich vorerst gestillt. (Ich weiß ja, ich mache es euch nciht einfach, mal gehe ich von unersättlichen Opfern meiner langsamen Finger aus, die ich dann einfach unter einem Monat gnadenlos verhungern lasse - mein Deutsch war auch schon mal deutlicher. Glaube ich zumindest.)